4 Ergebnis

4.1 Rohdaten

Anzahl abgegebener Bewertungen: 14

Gesamterfahrung der Bogenschützen: 64 Mannjahre
Durchschnittliche Erfahrung als Bogenschütze: 4,6 Jahre

Anmerkungen:
B, A, E gemittelt über die Anzahl der abgegebenen Bewertungen.
Die Berechnung der RPZ erfolgt erst nach Mittelung von B, A, E.
B, A, E nach Berechnung auf eine Nachkommastelle gerundet, RPZ auf ganze Zahl gerundet.

OHNE MaßnahmenMIT MaßnahmenDifferenz
BAERPZBAERPZBAERPZ
Frage 16.44.15.41434.53.23.348-1.9-0.9-2.1-95
Frage 24.53.16.5904.22.12.825-0.2-1.0-3.7-65
Frage 37.23.95.61575.61.93.132-1.6-2.0-2.6-125
Frage 47.23.25.21196.81.93.242-0.4-1.2-2.0-76
Frage 57.33.45.51387.03.23.888-0.3-0.2-1.7-51
Frage 61.93.93.7281.82.92.312-0.1-1.0-1.4-16
Frage 72.13.53.5262.22.02.090.2-1.5-1.5-17
Frage 83.15.23.9633.23.52.4260.0-1.8-1.5-37
Frage 93.23.45.8643.33.15.6570.1-0.4-0.2-7
Frage 104.93.13.2494.52.12.523-0.4-1.1-0.7-26
Frage 117.23.67.01806.41.94.150-0.8-1.7-2.9-130
Frage 127.23.87.31996.42.24.055-0.8-1.6-3.3-144
Frage 137.13.67.61996.22.55.383-0.9-1.1-2.3-116
Frage 145.64.25.61324.92.32.731-0.6-1.9-3.0-102
Frage 155.63.86.41374.92.42.833-0.7-1.4-3.6-104
Frage 162.23.05.1331.91.82.59-0.2-1.2-2.6-24
Frage 172.12.54.5242.01.41.95-0.1-1.1-2.5-18
Frage 182.13.34.2292.11.41.850.0-1.9-2.4-24
Frage 194.23.05.5704.31.82.8220.1-1.2-2.7-47
Frage 204.62.64.8574.31.92.823-0.3-0.7-2.0-34
Frage 215.02.25.6604.81.92.926-0.2-0.2-2.7-34
Frage 224.72.75.5694.22.22.826-0.5-0.5-2.6-43
Frage 234.82.96.0844.42.24.949-0.4-0.7-1.1-35
Frage 244.92.27.2774.51.94.438-0.4-0.3-2.9-40
Frage 255.02.26.8754.61.93.833-0.4-0.3-3.0-41
Frage 265.32.84.8714.71.52.014-0.6-1.2-2.8-57
Frage 275.02.46.8814.61.74.333-0.4-0.7-2.6-48
Frage 284.92.54.6574.41.73.627-0.5-0.8-1.0-30
Frage 296.24.05.01234.92.31.517-1.2-1.7-3.5-106
Frage 303.65.44.6902.82.83.427-0.8-2.6-1.2-63
Frage 314.06.82.6712.83.01.613-1.2-3.8-1.1-58
Frage 323.83.86.5933.62.75.654-0.2-1.0-0.9-38
Frage 334.84.05.51053.82.64.342-1.0-1.4-1.2-63
Frage 345.74.04.3974.33.13.040-1.4-0.9-1.3-57
Frage 353.86.36.71632.84.35.971-1.0-2.0-0.8-92
Frage 366.25.85.82105.73.42.753-0.5-2.5-3.0-157
Frage 372.93.52.7282.82.62.014-0.1-0.9-0.7-14
Frage 382.54.42.8312.61.71.980.1-2.7-0.9-23
Frage 392.52.13.1162.21.51.96-0.3-0.6-1.2-10
Frage 404.02.73.1333.91.82.316-0.1-0.9-0.8-17
Frage 413.82.53.1303.81.82.215-0.0-0.7-0.9-15
Frage 422.72.53.5232.21.82.811-0.5-0.8-0.7-13
Frage 434.95.45.71514.03.03.340-0.9-2.4-2.4-111
Frage 443.82.74.2443.62.43.127-0.2-0.3-1.1-17
Frage 452.32.63.8232.11.32.16-0.2-1.3-1.7-17
Frage 462.93.03.2282.51.71.77-0.4-1.3-1.4-20
Frage 473.42.63.2283.21.41.67-0.2-1.2-1.6-21
Frage 483.45.53.8722.02.33.717-1.4-3.2-0.1-55
Frage 493.82.33.5323.81.72.617-0.0-0.6-0.9-14
Frage 504.55.07.31644.53.97.11260.0-1.1-0.2-38
Frage 516.42.45.3826.51.63.3340.0-0.8-2.0-48
Frage 523.05.25.7903.14.95.0760.1-0.4-0.7-14
Frage 534.85.16.31554.63.54.167-0.2-1.5-2.2-87
Frage 544.04.34.6803.72.72.829-0.3-1.6-1.8-52
Frage 554.55.05.91334.23.04.050-0.3-2.0-1.9-83
Frage 564.55.25.71334.13.44.055-0.4-1.8-1.7-78
Durchschnitt4.53.75.188.04.12.43.334.0-0.5-1.3-1.8-53.9

4.2 Interpretation

Es folgt die Top 15 der größten Sicherheitsrisiken:

RPZFehler
210Pfeil wird beim Einlegen nicht auf Defekte kontrolliert
199Konstruktionsfehler im Durchstoßschutz/Kraftverteiler des Pfeilkopfs
199Verarbeitungsfehler im Durchstoßschutz/Kraftverteiler des Pfeilkopfs
180Bruch des Durchstoßschutzes/Kraftverteilers im Pfeilkopfs wegen ungeeignetem Material
164Jemand läuft in die Schusslinie, der Pfeil trifft zu hart auf (aufgrund Unaufmerksamkeit des Mitspielers oder Zufall)
163Falsche Trefferzone, weil sich das Ziel bewegt hat
157Schaftbruch aufgrund ungeeigneter Materialauswahl (Maserung im Holzschaft)
155Kopftreffer, weil der Schütze zu hoch gezielt hat
151Zu harter Treffer, weil der Auszug nicht der Entfernung angepasst war
143Schaftbruch aufgrund Vorschädigung durch Materialermüdung oder Überlastung
138Bruch hinter dem Polsterkopf aufgrund Anbruch oder fehlerhafter Befestigung
137Zu harter Aufprall aufgrund Konstruktionsfehler
133Kopftreffer aufgrund mangelnder Berücksichtigung der Spielumgebung (z.B. Getümmel)
133Zu harter Aufprall aufgrund falscher Entfernungseinschätzung des Schützen
132Zu harter Aufprall aufgrund Verwendung von ungeeignetem Polstermaterial im Kopf

Auf den ersten Blick überrascht das Ergebnis, dass nicht die Gerätesicherheit auf Platz 1 steht, ein wenig. Auf den zweiten Blick ist das Ergebnis jedoch logisch: die letztendliche Verantwortung für den Schuss, die Sicherheit der Ausrüstung und damit auch das Verletzungsrisiko trägt der Schütze als Benutzer, nicht der Hersteller!

Erst an zweiter Stelle steht die Gerätesicherheit. Als kritisches Systemelement stellt sich hier der Durchstoßschutz/Kraftverteiler heraus. Seine Konstruktion und Fertigung muss unter größter Sorgfalt erfolgen. Problematisch ist hierbei, dass es sich um ein innenliegendes Teil handelt und somit nicht von außen begutachtet werden kann. An zerstörungsfreien Prüfverfahren sind zur Zeit nur der sog. "Kohlepapiertest" und die Eindringtiefenmessung zur Prüfung von Druckverteilung und Energieübertrag bekannt. Da diese seltenst beim Waffencheck auf einer LARP-Veranstaltung durchgeführt werden, müssen sich sowohl der Anwender (Schütze) als auch der Waffenprüfer in allen anderen Fällen darauf verlassen, dass eine sichere Konstruktion vorliegt. Im Idealfall sollte - sofern es sich um keine kommerzielle Bauform handelt - ein aufgeschnittenes Baumuster oder zumindest eine Fotodokumentation zur Prüfung bereitgehalten werden.

Interessanterweise spielt auch der Zufall eine Rolle. Auf den Plätzen 5 und 6 sind Verletzungsszenarien beschrieben, auf die der Schütze so gut wie keinen Einfluss hat.

Weiterhin spielt das Verhalten des Schützen eine große Rolle: er muss die Zielhöhe, Entfernung und seine Umgebung (z.B. Mitspieler) beachten. Tut er dies nicht, kann es zu Verletzungen beim eigentlichen Ziel oder zu Kollateralschäden kommen. Die Schulung des Bogenschützen ist daher ein entscheidender Sicherheitsfaktor.

Es sei noch angemerkt, dass ein zu harter Aufprall aufgrund Bogen mit zu hoher Zugkraft (>30 lbs) erst auf Platz 16 (RPZ 123) folgt. Dies könnte daran liegen, dass die Zugkraftbegrenzung entweder freiwillig von den Spielern eingehalten wird oder die Organisatoren/Waffenprüfer ausreichend streng kontrollieren und Bögen mit zu hohen Zuggewichten aus dem Spiel nehmen.

4.3 Optimierungspotenzial

Mit Hilfe der vorgeschlagenen Entdeckungs- bzw. Vermeidungsmaßnahmen gelingt es, das Risiko auf ein akzeptables Niveau zu senken. Die maximale RPZ liegt bei 88 Punkten (Schaftbruch hinter dem Polsterkopf), mit Ausnahme von unglücklichen Zufallstreffern (Frage 50), die niemals auszuschließen sind und daher eine RPZ von 126 verbleibt.

Das größte Risiko (Verschießen von nicht kontrollierten Pfeilen) kann durch Pfeilkontrolle von 210 auf 53 gesenkt werden. Die Differenz der RPZen ist hier am größten und stellt somit den größten Sicherheitsgewinn dar.

Durch Testschüsse und Aufschneiden von benutzten Pfeilen kann eine Konstruktion/Verarbeitung auf Langlebigkeit und Sicherheit hin optimiert werden.

4.4 Fazit

Entscheidend ist wie Pfeil und Bogen im LARP verwendet werden. Die Gerätesicherheit (Konstruktion und Verarbeitung) stehen an zweiter Stelle. Die letztendliche Verantwortung für den Schuss, die Sicherheit der Ausrüstung und damit auch das Verletzungsrisiko trägt der Schütze als Benutzer, nicht der Hersteller. Als erste tragende Säule zur Sicherheit wird daher die Schulung des Schützen im Umgang mit seinem Gerät angesehen.

Als zweite Säule wird die Gerätesicherheit angesehen. Kritische Bauteile sind der Durchstoßschutz/Kraftverteiler im Pfeilkopft, der Pfeilschaft sowie die Polsterung (Material, Geometrie). Deren Konstruktion, Materialauswahl und Fertigung müssen mit großer Sorgfalt erfolgen. Eine Baumusterprüfung mit Hilfe von Testschüssen und nach Möglichkeit mit quantitativen zerstörungsfreien Prüfverfahren ist dringend erforderlich.

Trotz größter Sorgfalt in beiden Bereichen können Unfälle nicht ausgeschlossen werden. Wahrscheinliche Ursachen, auf die der Schütze keinen Einfluss hat, sind zufälliges Auftauchen von Mitspielern in der Schussbahn sowie Bewegungen des Ziels (z.B. Ducken).

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Dipl.-Ing. Jörg Bolle und Sandra S., Mai 2006